Was ist portugiesische kolonialgeschichte?

Die portugiesische Kolonialgeschichte umfasst einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten, beginnend im 15. Jahrhundert und endend im 20. Jahrhundert. Portugal war eines der ersten europäischen Länder, das sich auf die Entdeckungsreisen und die Eroberung neuer Gebiete konzentrierte.

Im 15. Jahrhundert starteten die Portugiesen unter der Führung von Heinrich dem Seefahrer Expeditionen, um neue Handelsrouten nach Asien zu entdecken. Diese Expeditionen führten zur Eroberung von Gebieten entlang der westafrikanischen Küste und zur Einrichtung von Handelsposten.

Im Jahr 1498 erreichte der portugiesische Entdecker Vasco da Gama Indien und eröffnete damit den Seeweg nach Asien. Portugal begann nun, eine Kolonialherrschaft im Indischen Ozean aufzubauen und kontrollierte wichtige Handelszentren wie Goa, Macau und Malakka.

Im 16. Jahrhundert weitete Portugal seine kolonialen Bestrebungen auf Brasilien aus. Das Land wurde zu einer wichtigen Kolonie für den Anbau von Zuckerrohr, Tabak und später auch von Edelmetallen wie Gold und Diamanten.

Im 18. und 19. Jahrhundert begannen sich jedoch nationalistische Bewegungen in den Kolonien zu formen und der Widerstand gegen die portugiesische Herrschaft nahm zu. Besonders in Brasilien entstand eine starke Unabhängigkeitsbewegung, die schließlich 1822 zur Unabhängigkeit von Portugal führte.

Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts verlor Portugal nach und nach den Großteil seiner Kolonien in Afrika, darunter Angola, Mosambik und Guinea-Bissau. Diese Länder kämpften für ihre Unabhängigkeit und konnten sich letztendlich in den 1970er Jahren von der portugiesischen Kolonialherrschaft befreien.

Die portugiesische Kolonialgeschichte hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Sprache, Kultur und Architektur der besetzten Gebiete. Heute kann man in vielen ehemaligen Kolonien wie Brasilien, Angola und Mosambik immer noch portugiesische Einflüsse finden.